Portrait - Henriette Simon

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Portrait
Henriette Simon
geboren in Berlin 1951
lebt und arbeitet in Berlin


Education
1989 – 1995  Studiert Kunsterziehung an der UDK Berlin
1981 – 1982  Fine Art an der State Univers. Of Albany, NY
1981                Sommeruni Woodstock
Quoi
Mein hier ausgestelltes Werk nenne ich quoi. Was soviel bedeutet wie WAS - oder ein großes Fragezeichen. Es ist 100 x 80 cm groß und gehört zu einer Reihe von Arbeiten die sich intensiv mit dem abstraktem Expressionismus auseinander setzen.

Das hier verwendete Material besteht nur in der Grundierung aus Acrylfarben die ich mit Bitumen, Rauputz und Sand überarbeitet habe; um durch die Schichtungen in den durchlässigen Flächen Tiefe zu erzeugen.

Mein Anliegen ist dabei der Phantasie mehr Raum zu geben und das Material sprechen zu lassen, anstatt durch Farbe Formen auf die Leinwand zu bringen die den Inhalt vorgeben.

Das Arbeiten mit unterschiedlichen Materialien gibt den Bildern eine besondere Oberfläche die das Licht brechen und Strukturen stärker hervorheben. Diese Strukturen fordern den Betrachter auf neue Inhalte zu finden und zur Kommunikation anzuregen, wobei jeder Betrachter, entsprechend seiner eigenen Geschichte, eine andere Assoziation haben wird. Womit wir wieder bei der Namensgebung zu dem Bild gelangen – dem großen Fragezeichen.
Die Farbmaterie
Der Farbmaterie, dem Einsatz von selbst gemischten Farben, denen sie oft Sand, Erde oder ähnliches beimengt, um ihr mehr Substanz zu geben, hat Henriette Simon die größte Freiheit zugestanden. In der Regel wird die Bildfläche von einem tragenden jedoch vielfach differenzierten Farbton, einem erdigen Braun oder einem leuchtenden Rot, bestimmt. Hinzu treten nervös-gestische Binnenzeichnungen oder Tastobjekte aus Sand. Hier hat nicht nur der Sand, sondern auch der Einfluss der "New York School" aus der Abstrakt Modern Art Bewegung im Bildraum Spuren hinterlassen.

So sind die Arbeiten nicht auf den ersten Blick erfassbar. Vielmehr verinnerlichen sie die Idee, dem Betrachter nicht vorzugeben, was er zu sehen hat, ihn auf sich selbst zurück zu führen, "sich aus dem Raum der Verpflichtungen zur Rationalität zu entfernen".
Der Prozess
Der Prozess der Formwerdung aus der ungeformten Materie ist gleichsam die Bildaussage. Indem die Künstlerin nur bedingt eingreift, der nicht-rationalen Gestaltung, als auch dem Zufall und dem spezifischen Verhalten des Materials Raum lässt, kommen in den Bildern Ordnungen und Gesetzmäßigkeiten zum Ausdruck, die in Ursystemen der Natur ihre Parallelen haben. In der Zerstörung und der erneuerten Formwerdung, im Wachstum und der Veränderung sind Simons Arbeiten nicht Projektion der Natur, sondern nacherlebte Wirklichkeit.

Dr. Barbara Aust-Wegemund

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